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MVR-Walzenschüsselmühle zur Vermahlung von Zement

Gebr. Pfeiffer gewinnt in Indien mit Adani Enterprises Ltd. einen der größten Konzerne als Neukunden

Das in Ahmedabad im Bundesstaat Gujarat beheimatete Großunternehmen Adani wird in Zukunft mit seinem Tochterunternehmen Adani Cement Industries Ltd. den Markt im Westen Indiens mit Hochqualitäts-Zement aus einer Pfeiffer-MVR-Mühle versorgen.

In der Industrieregion von Dahej in Gujarat soll eine Mahlanlage für 165 t/h Flugasche-Puzzolan-Mischzement entstehen. Diese wird mit einer MVR 3750 C-4 mit integriertem Hochleistungssichter SLS 4000 VC ausgerüstet und einen Antrieb mit einer Bemessungsleistung von 3.090 kW haben.

Für den Kunden war ein wesentlicher Entscheidungsfaktor, dass bei der MVR Mühle die vier Mahlwalzen aktiv redundant sind. Das bedeutet, dass im Falle einer geplanten Wartungsarbeit, oder auch im Falle eines ungeplanten Zwischenfalls an einer der Mahlwalzen, die Mühle mit einer reduzierten Anzahl von Mahlwalzen weiterbetrieben werden kann. Gerade für einen Markt-Einsteiger ist es essenziell, dass er jederzeit die Nachfrage seiner neuen Kunden bedienen kann. Bei anderen Mahlsystemen, die das Feature der aktiven Redundanz der Walzen nicht haben, würde es zu einem kompletten Produktionsstopp kommen.

Weiterhin ergibt sich durch eine Pfeiffer-Mahlanlage eine deutlich bessere Ökobilanz als bei der Verwendung von Wettbewerbsmahlsystemen. In der MVR-Mühle kann nicht nur OPC mit einer Gipskomponente gemahlen werden, sondern die Möglichkeit der gemeinsamen Vermahlung von Klinker und Zuschlagstoffen wie Hüttensand, einem Abfallprodukt aus der Eisenerzeugung, oder Flugasche, einem Abfallprodukt aus der Stromerzeugung mit Kohle, eröffnet Möglichkeiten die CO2-Bilanz für den produzierten Zement deutlich zu verbessern.

Bisher wird in Indien in der Regel trockene Flugasche direkt aus dem Kraftwerk zur Zugabe zum Zement verwendet. Daneben gibt es aber große Lagerstätten von Flugasche, welche in Zukunft aus Umweltgründen abgebaut werden sollen. Dieses auch Pond Ash genannte Material hat wegen der Lagerung im Freien eine hohe Feuchte. Weil in der MVR-Mühle das Material nicht nur gemahlen, sondern gleichzeitig mit Prozessgasen getrocknet und klassiert wird, hat der Kunde die Möglichkeit, die feuchten Komponenten der Zuschlagstoffe direkt zu trocknen. Es ist kein vorgeschaltetes Trocknungsaggregat wie bei Wettbewerbssystemen notwendig.

Das Bild zeigt eine MVR Mühle der gleichen Baugröße

Mittels des konstruktiv und prozesstechnisch weiter optimierten Hochleistungssichters der SLS-VC Baureihe lassen sich Zemente mit sehr hoher Feinheit klassieren. Diese Zemente mit sehr guter Festigkeitsentwicklung werden am Markt auch in Indien verstärkt nachgefragt.

Bei diesem Auftrag tritt Gebr. Pfeiffer (India) Pvt. Ltd. als Generalunternehmer auf, d. h. das indische Tochterunternehmen von Gebr. Pfeiffer erstellt das gesamte Anlagen-Engineering, liefert die meisten Zukauf-Komponenten und lässt den Sichter und einen Großteil der Mühle in Indien fertigen. Lediglich die Kernkomponenten der Mühle, wie die Walzen, das Spannsystem, sowie das Getriebe des Mühlenantriebs werden aus Europa geliefert werden.

Die Inbetriebnahme des neuen Werks ist für die Zeit vor der Regenzeit im Sommer 2023 geplant.